
„Mehr Glamour für Braunschweig“ – Ein Interview mit dem 1. Vorsitzenden Hannes von „The Ramonas“
Für was steht „The Ramonas“?
Hannes: Der Name ist deswegen so besonders, weil wir der erste und einzige Fußballfanclub in Deutschland sind, der nach Spielerfrau benannt ist. Das ist Ramona Perthel, die zusammen mit Timo Perthel 2013 nach Braunschweig kam, weil dieser bei Eintracht Braunschweig gespielt hat. „The Ramonas“ kommt auch von „The Ramones“ – und die machen bekanntlich coole Musik.
Das deckt sich nicht wirklich thematisch ...
Hannes: Richtig! Aber du merkst, Ramona passt auch nicht wirklich zu uns! Das ist auch die Idee des Clubs, weil wir einfach ganz anders sind als sie.
Da war ja mal dieser ProSieben taff-Beitrag, seitdem kennt sie ja fast jeder in Braunschweig.
Hannes: Ja! Beim zweiten taff-Dreh ca. 6 Monate später war ich dann auch dabei und ich kann sagen, das war mein erster und vorerst letzter Auftritt bei ProSieben. Ich durfte zusammen mit Ramona zwei Stunden beim Italiener sitzen und drei Fragen des Interviewers beantworten. Alles wird dann so zusammengeschnitten, dass es am Ende möglichst unterhaltsam auf das Publikum wirkt.
Was sind die Ziele und Aufgaben von „The Ramonas“?
Hannes: Grundsätzlich ist wichtig, dass wir alle kreative und humorvolle Menschen sind. Wir engagieren uns – soweit es uns möglich ist – monetär oder auch ehrenamtlich für gute Zwecke. Und ansonsten sind wir alle gerne bei den Eintracht-Spielen dabei und möchten dies auch weiterhin tun. Nur eben als „The Ramonas“.
Wie viele Mitglieder seid ihr insgesamt?
Hannes: Momentan haben wir knapp 20 Mitglieder. Der größte Teil sind Frauen – was sich der eine oder andere aufgrund der Namensgeberin nur schwer vorstellen kann.
Ich bin der Erste Vorsitzende, Anna ist Vize-Vorsitzende außerdem haben wir noch einen Frauenbeauftragten. Diese Funktion haben wir extra so belassen. Einen Gleichstellungsbeauftragten wollten wir nicht. Wir sind ja schließlich ein Spielerfrauen- Fanclub. Ebenso gibt es bei uns einen Team-Arzt, der sich um die Bereiche der Anästhesie und Nachsorge nach Auswärtsspielen kümmert. Auch haben wir einen weiblichen Vocal- und Shouting-Coach: Sie ist ausgebildete Gesangs- und Tanzlehrerin und verfügt über ausreichend Bühnenerfahrung. Allgemein kann man sagen: Wir sind echt gut aufgestellt! Wie eine bunte Tüte. Wir sind vielleicht auch etwas, das man nicht als Fanclub erwartet. Das finden nicht alle gut – aber wir!
Seid ihr in der Braunschweiger-Fanszene ein eingeschriebener, etablierter Fanclub?
Hannes: Ja! Wir sind ein offiziell eingetragener Fanclub.
Was unterscheidet euch von den anderen Fanclubs?
Hannes: Wir sind stolz auf die Eintracht-Fanszene, die sich in Braunschweig in den letzten Jahren entwickelt hat. Wir sind der Meinung, dass diese Entwicklung in eine richtige Richtung geht. Und um auf deine Frage zurückzukommen: Wir sind einfach schräg!
Ich habe auf eurer Facebook- Seite (https://www.facebook.com/TheRamonas) gesehen, dass Ramona Perthel dort fleißig kommentiert und aktiv am Geschehen teilnimmt. Ist sie mit euch im ständigen Kontakt?
Hannes: Ich glaube schon, dass Ramona sich unsere Beiträge regelmäßig anschaut. Ich folge ihr auch in den sozialen Netzwerken. Ich muss gestehen, dass mich nicht alles interessiert, aber manche Sachen, die sie postet sind witzig und interessant. Wir haben verfolgt, dass Ramona schwanger war und Mama geworden ist. Damals hat sie ja auch noch hier in Braunschweig gewohnt. Ab und zu tauschen wir uns per Email aus. Wir wollten uns einmal mit ihr beim Bochum-Spiel treffen, aber das hat leider zeitlich nicht geklappt. Man kann sagen, dass wir in einem lockeren und ganz losen Kontakt zu ihr stehen.
Ihr Sohn Louis hat von euch sogar einen „The Ramonas“-Strampler bekommen?
Hannes: Ja, genau, das war bei Michael Kuhna – dem Moderator des Fanradios bei Radio Okerwelle, der ein Gespräch organisiert hat. Ich muss dazu sagen, dass es zu Beginn unserer Clubgründung einige negative Stimmen gab, weil die Leute einfach nicht verstanden haben, wer wir sind und was wir erreichen wollen. Kuhna hat dann einfach Nägel mit Köpfen gemacht und gesagt: „Kommt doch einfach mal zu uns ins Studio und dann machen wir eine Sendung über und mit euch.“ Und so habe ich dann mit Ramona zusammen die Fan-Radiosendung aufgezeichnet. In der Sendung habe ich ihr dann den Strampler für ihren Sohn geschenkt. Im Gegenzug habe ich ein T-Shirt von ihr geschenkt bekommen. Es passt mir sogar, obwohl wir ja nicht wirklich den gleichen Brustumfang haben.
Im letzten Jahr bekam man das Stadion-Banner „Mehr Glamour für Braunschweig“ zu sehen. Welche Message steht dahinter?
Hannes: Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass man uns und unseren Fanclub kennen muss, um das Banner richtig interpretieren zu können. Braunschweig ist eine große Kleinstadt und eine kleine Großstadt. Zum Fußball gehört auch irgendwie ein bisschen Glamour. Und das war dann tatsächlich der Grund, warum wir Ramona ausgewählt haben. Man muss ganz klar differenzieren. Es geht nicht um einen expliziten Luxus- Gedanken. Wir wollen keinen Champagner für alle. Als Ramona mit ihrem Mann nach Braunschweig kam, war es nicht Liebe auf den ersten Blick für uns, aber hat sie einen Hauch von Glamour und Glitzer nach Braunschweig gebracht – das hat uns inspiriert. Wir haben eine Chance gesehen, die Menschen ein bisschen zu öffnen, sie toleranter zu machen. Das haben natürlich nicht alle so gesehen wie wir. Es gab auch kritische Stimmen, so nach dem Motto: „Boah, wie könnt ihr die gut finden?“ Und es gab hier und da Kommentare von anderen Fanclubs, die Ramona nur auf ihr Dekolletee reduziert haben. Aber darum ging es uns gar nicht! Ramona gehört mit zu Eintracht Braunschweig. Deswegen war und ist sie interessant für uns. Ramona mag uns und wir mögen sie.
Meinst du nicht, dass Ramona Perthel mit ihrem Aussehen, mit ihrer Wirkung in der Öffentlichkeit spielt?
Hannes: Ich muss gestehen, dass ich gedacht habe, dass sie uns – „The Ramonas“, vielleicht falsch versteht. Ich kannte sie als Menschen nicht und wir mussten sie erst richtig einschätzen lernen. Letztendlich habe ich aber gemerkt – als ich länger mit ihr persönlich zu tun hatte (in der Radiosendung und beim Drehtag für „taff“) – dass sie ein ganz normaler Mensch ist, dem ziemlich egal ist, was andere über ihn denken. Wenn die Kamera an ist, dann ist sie Profi.
Ein Modesternchen, das IT-Girl aus Österreich. Sie spielt mit ihrem Aussehen und bringt dies zum Einsatz. Natürlich könnte sie auch was anderes machen, doch genau dieses Spiel mit der Öffentlichkeit – DAS möchte sie. Ich habe in ihr aber auch eine normale Mutter, bzw. werdende Mutter gesehen. Ich selbst habe auch Kinder und fand sie zu keinem Zeitpunkt in unseren Gesprächen unnatürlich oder gekünstelt. Sie hat sich über ihre Schwangerschaft gefreut, wie jede andere Frau in ihrem Zustand auch. Das hat mir persönlich gezeigt, dass es egal ist,wie wer aussieht und was er macht. Es ändert nicht den Charakter des Menschen.
Doch leider zählt immer der Eindruck des Gegenübers, um vorschnell zu urteilen oder zu unterstellen: „Der Mensch ist komisch oder schlecht!“
Also geht es bei „The Ramonas“ allgemein um Respekt?!
Hannes: Ja, das ist ein wichtiges Thema! Ramona ist sicherlich nicht der Mensch, für den man sich einsetzen oder kämpfen muss, damit er Akzeptanz erfährt. Aber es gibt viele andere Bereiche, auch im privaten Alltag, für die wir uns stark einsetzen. Wir wollen, dass alle einigermaßen miteinander klarkommen. Es muss nicht jeder den anderen lieb haben, aber zumindest sollte man respektvoll und vernünftig miteinander umgehen.
... Gerade beim Fußball!
Hannes: Genau! Sowohl auf, als auch neben dem Platz ist das ein großes Thema. Im Stadion treffen die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und somit Menschen aufeinander. Das ist auch gut so. Wir sind Fans der Eintracht und das Wort beinhaltet Fanatik bzw. Fanatiker im unpolitischen Sinne. Fanatisch sind auch wir, jeder auf seine Art. Das soll und darf man auch sein, bis zu gewissen Grenzen. Wir lehnen jedoch jegliche Form von Radikalität und Gewalt ab. Das tut der Fanszene und dem Sport nicht gut. Man sollte Fußball toleranter und auch bunter machen. Das wollen wir mit „The Ramonas“ versuchen. Die Leute, die uns noch immer negativ betrachten, können und wollen wir nicht erreichen. Dagegen kommen wir nicht an und das wollen wir gar nicht. Denn es ist schließlich auch eine Art Toleranz, dass man es zulässt und akzeptiert, dass andere einen doof finden. Das würde Ramona – so bin ich mir ziemlich sicher – auch so unterschreiben.
(L.V.)

Wertvoll
Am 25.10.2012 eröffnete die Ausstellung "Kabinett Finanzen", das Kooperationsprojekt der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK) und des WORTMUSEUM in der Hauptfiliale der BLSK in der Dankwardstraße. Vier Wochen lang, bis zum 30.11.2012, ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der BLSK zu besuchen. Auf digitalen Bilderrahmen findet die auch online zu betrachtende Wortsammlung samt Erklärung eine analoge Ausstellungsplattform. Zitate rund um die Welt der Finanzen bereichern das Kabinett und geben kleine Denkpausen zwischen den Wörtern und den Herkunftserklärungen von Apanage bis Kredit.
Öffnungszeiten der Braunschweigischen Landessparkasse Dankwardstraße 1:
Mo 9.00-16.00 Uhr
Di, Do 9.00-18.00 Uhr
Mi, Fr 9.00-13.00



Vorträge um das Themenfeld "Wert" und das anschließende Get-Together gaben der Vernissage des Kabinetts Finanzen einen abwechslungsreichen Rahmen.

tausche Wettbewerb "Mein schönstes Wort": 167 Wörter
Mehr als 300 Wortvorschläge haben tausche erreicht. Die Wahl der schönsten Wörter fiel nicht leicht. Am Ende kamen 167 Wörter in die engere Auswahl. Aus diesen wurden von einer Jury, bestehend aus tausche und dem WORTMUSEUM, die Gewinner ausgewählt.
abgeschmackt
Allerlei
allerliebst
Almabtrieb
Ambiguitätstoleranz
Apfelgriebsch
Apfel-Tasche
Archiv
aufgeschnappt
Augenblick
augenscheinlich
Augenschmaus
Augenstern
Augenweide
Backfisch
Bandsalat
Begleiterscheinung
Beute(L)Tier
blümerant
Bruttosozialprodukt
Buchdeckel
Bücherwurm
Däschl
Dauerlauf
Dingsda
Drahtesel
Drangsalshitze
Droschke
Drumherum
du
Eigenheit
eingetauscht
einsacken
Ein-Satz-Tasche
Entdeckungskiste
famos
Federmappe
feinsinnig
Feinsliebchen
Filmabspielgerät
Firlefanz
Fisimatenten
Frauenzimmer
Fräuleinwunder
gebenedeit
Germanistin
Glückseeligkeit
Glückseligkeitsversprechen
goldig
Gravität
Grund
Halodri
hanebüchen
Heimat
heimelich
Herbstzeitlose
herzig
Hingabe
hold
Humbug
Hüpfdohle
innehalten
Innenwelt
jedweder Couleur
Kaffeeklatsch
Kaiserwetter
Katzenjammer
Killefitz
Kinkerlitzchen
Klamauk
Kleinod
Kleinodien
Knabe
Knochensäge
Kokolores
kommod
Kostbarkeit
Krawallbrause
Krimskrams
Kuddelmuddel
Kulturbeutel
Labertasche
Lackaffe
Larifari
Liebelei
Liebelein
Liebespfand
Lustwandeln
Mama
mannigfaltig
Mauerblümchen
Mehrbedarf
Mei Käferle
mich deucht
Muckefuck
Mumpitz
Mythenmetz
nichtsdestotrotz
Notgroschen
Obacht
Ordnungshüterin
Pfennigfuchser
Plaudertasche
Pompadour oder Ridikül
Prachtstück
Propper
Pustekuchen
Quadratlatschen
Quatsch
Querdenker
Quersack
Rabenmutter
Rauschgold
Remmidemmi
Rollschuh
Sehnsucht
Sammelsurium
Sapperlot
Sättigungsbeilage
saumselig
Schabernack
Schäfchenwolke
Schindluder
Schlauberger
Schlawiner
Schleppdienst
Schlüpfer
Schmausen/Schmaus
Schmuckkästchen
Schnickschnack
Schrubber und Feudel
Seelenheil
Selbststeuerbahn
Siebensachen
Sommerfrische
Sommerfrischler
Sperenzchen
Spielwiese
Spiesser
Spitzenkraft
Spruchbeutel
Steckenpferd
Steppke
Suppenschüssel
Tagtraum
Tagwerk
Tand
Tanztee
Taschenspieler
Tatendrang
Tausendschön
Techtelmechtel
Traumrealität
Trulla
Tschüssikowski
Unruhestifter
Unterdergürtellinie
Ver-Rückt
Wegbegleiterin
Wegzehrung
Weibsbild
Westentaschenheld
Wildfang
Wirtschaftskurbel
wohlgemut
Wortedrechsler
Wundertüte
Stationen der Wanderausstellung »52 Worte«
Juni 2006, Buchhandlung am Markt, Lüneburg
April/Mai 2006, Hugendubel, Ulm
April 2006 Hugendubel, München Riem
Januar 2006 Audi Akademie Bücherzentrum Schönhuber, Ingolstadt
September 2005 Kulturkaufhaus Dussmann, Berlin
April 2005, Buchhandlung Graff, Braunschweig
Buchprojekt 1
52 Autoren, Textern, Journalisten, Kabarettisten, Persönlichkeiten, die mit Sprache arbeiten, werden aufgefordert, einen Text zu einem der Wörter aus dem WORTMUSEUM bereitzustellen. Partner in diesem Projekt ist die Stiftung Lesen aus Mainz. Die ersten Texte liegen bereits vor.